Dominica – Prince Ruppert Bay
März 2015
Ein lautes „Ahoi“ an alle meine fleißigen Leser
Ich bin mit meiner Crew in der Zwischenzeit gut wieder auf Dominica angekommen und wir haben somit endlich wieder karibisches Flair rund um uns herum. 🙂
Die Virgin Islands haben halt schon einen ganz eigenen und eigentümlichen Charakter, meine Crew ist der festen Überzeugung, dass Fahrtensegler dort nicht wirklich mehr willkommen sind. Die lassen einfach zu wenig Kohle liegen. Alles ist auf die riesigen Charterflotten ausgelegt und unserer Ansicht nach auf Nepp. Bestes Beispiel: Abends kostet das gleiche Gericht im gleichen Lokal um 10 bis 15 US $ mehr. Einfach so 🙁
Außerdem – täglich zu hunderten zu Discoklängen saufende, schwingende und johlende Touristen bevölkern die Strände und Bars, versauen die Gegend und der US $ zwingt die Bevölkerung hier ihre Eigenständigkeit extrem zu vernachlässigen.
Letztendlich ist meine Crew gemeinsam mit der Crew der Tifricat wochenlang auf Jost van Dyke hängen geblieben, da diese Insel – abgesehen vielleicht von Anegada – die Einzige war auf der noch ein bisschen Karibik vorhanden ist.
Natürlich sind die Strände überall traumhaft schön, die Menschen freundlich aber…………. Es fehlen einfach die Herzlichkeit, die Einfachheit und die Relaxtheit die in der übrigen Karibik das Leben so schön machen. Auf der anderen Seite ist es sicher verständlich, dass versucht wird das mögliche Maximum aus den jährlich über 650.000 Touristen herauszuholen, die die Inseln überfluten, es leidet aber sehr viel Anderes darunter. Aber recht viele andere Einnahmequellen haben die Inseln auch nicht. Es steht zu befürchten, dass dieses über kurz oder lang auch auf die anderen Inseln übergreifen wird und die gesamte Karibik – wie es ja leider schon im Ansatz vorhanden ist – ihre Liebenswürdigkeit und ihre Kultur dadurch verlieren wird.
Egal wir haben die BVI´s hinter uns, haben die Zeit trotzdem genossen, vor allem da wir ganz liebe Seglerfreunde wiedergesehen haben und wunderschöne gemeinsame Tage verbringen durften. Es war dann leider doch ein trauriger Abschied auf Raten, da wir zuerst die Crew der Onotoa, dann die Crew der Esperanza und schlussendlich wir uns von der Tifricat verabschieden mussten.
Onotoa (Sylvia und Helmut) und Esperanza (Martina und Florian) werden wir vielleicht und hoffentlich J in Panama im Winter 2015/Frühjahr 2016 wiedersehen, die uns ganz besonders ans Herz gewachsene Crew der Tifricat (Gitti und Fritz) – wenn sie nicht auch in den Pazifik segeln – wahrscheinlich erst in ein paar Jahren wieder irgendwo auf den Weltmeeren.
Auf der Rückreise von den Virgin Islands nach Dominica gab’s leider dann auch ein paar Schwierigkeiten mit meiner Technik – Autopilot durchgebrannt, Motor nimmt kein Gas mehr an – und was das überhaupt Schlimmste von allem war, meinem Skipper springt ein wunderschöner Mahi Mahi nach langem Kampf zwei Meter vor dem herausziehen vom Haken. 🙁
Die technischen Probleme lassen sich lösen, die entgangenen Genüsse leider nicht mehr.
Dafür hat uns dann Dominica standesgemäß im frühen Morgenlicht mit einem kräftigen Regenschauer begrüßt, nachdem zwei Tage lang keine Wölkchen das Blau des Himmels getrübt hat.
Und kaum angekommen treffen wir auch schon wieder britische Bekannte aus unserer Grenadazeit.
Ja so klein ist die Seglerwelt. Wir genießen das Liegen vor Anker umgeben von einer Handvoll Fahrtensegler und nicht ein einziges Charterschiff hängt hier herum J Ruhe und endlich wieder echtes Karibikfeelig kommen schnell wieder auf.
Ich bleibe mit meiner Crew jetzt ein paar Wochen auf Dominica, die wollen doch wirklich die Insel teilweise zu Fuß erkunden – verrückt, und zwischendurch die technischen Probleme soweit möglich lösen.
Also bis zum nächsten Mal
Eure Selivra