Grenada – September 2014
Ahoi nach Daheim
Ob ihr es glaubt oder nicht, meine Crew und ich sind noch immer auf Grenada und ich schwoje nach wie vor auf einer, mittlerweile armdick mit Algen bewachsenen Ankerkette meine Runden in der Prickly Bay. 🙂
Die gesellschaftlichen Höhepunkte genießt meine Crew im Zuge der nach der Sommerpause wiederum auf ca. 20 Personen angewachsenen Deutsch-Österreichische Freundschaft (wer erinnert sich nicht mehr an die glorreichen Zeiten von DÖF?) mit teilweiser Schweizer Verstärkung. Vom gemeinsamen, überfallsartigen Einfall bei einem Grenada Chinesen, welcher deutlich mehr als überfordert war und die „Acht Schätze“ und das „Rindfleisch mit Zwiebel“ nicht wirklich gaumenfreudig aus der Küche gebracht hat, bis hin zu den gemeinsamen Gipfelsiegen auf den Grenadabergen und Wasserfällen, sowie den samstäglichen Hashaktivitäten zieht sich das Programm rund durch die Wochen. Nur unterbrochen von den ein oder anderen, durch die Stiche der bösartigen kleinen Stechviecher – Tigermücke – verbreitenden, Chikungunja Ausfällen ist das Gemeinschaftsleben fast wie im heimatlichen Schrebergarten. 🙂
Auch die gemeinsamen Putz und Reparaturaktivitäten, nur unterbrochen von den dringend erforderlichen Bierauffrischungen tragen heftig zum Gemeinwohl bei.
Die Crews von Tifricat, Mauna Loa, Angicamarro, Esperanza, Ooros, Windward Star und Muck ziehen gemeinschaftlich durch die Lande und manchmal auch fast bis zur Sperrstunde durch die Bars, veranstalten Beachparties und Spieleabende (gähn!) und genießen das locker, leichte Leben auf dieser wundervollen Insel.
Eigentlich sollte ich aber auch ein bisschen eifersüchtig sein, mein Skipper hat aufgrund der sauteuren Mietwagenpreise einfach eine Schrottkiste gekauft, mit der er jetzt durch die Lande düst und für die Crew und teilweise die anderen Crews eifriges Taxiservice durchführt. Endlich darf auch mein Leichtmatrose wieder unbeschwert die Landschaft genießen, war es ihm doch im öffentlichen Bus nicht vergönnt einzusteigen und an der schreienden und ohrenbetäubenden Musik, durch die Gegend fahrend, teilzuhaben. Leider nimmt ja keiner Hunde mit. Aber jetzt geht’s auch ohne Öffis 🙂
Jedoch, mein Skipper mich immer wieder tröstet und mir zu verstehen gibt, dass ich nicht eifersüchtig sein soll, denn die neue Anschaffung hat ein erstaunliches Eigenleben, dass nur durch gutes Zureden und manchmal durch drohendes Werkzeug auf die Reihe gebracht werden kann. Ich hingegen sei doch brav und folgsam wie es sich für ein gutes Schiff gehört 🙂
So rennt eigentlich die Zeit und würden wir durch die tägliche Funkrunde nicht immer wieder darauf hingewiesen, dass es bis Weihnachten nur mehr knapp 90 Tage sind, wir würden es glatt vergessen.
Hoffe es geht euch allen gut und ihr habt ähnlich tolle Erlebnisse.
Alles Liebe
Selivra & Crew