Sonntag 03.11.2013
Lanzarote – Puerto Calero
Ahoi meine Lieben
Das war eine Überfahrt von Gibraltar auf die Kanarischen Inseln. Die wird ich wohl so schnell nicht mehr vergessen. Dreimal war ich komplett unter Wasser – pfui Teufel.
Von Gibraltar weg wars eigentlich gar nicht so schlimm. Ein ganz gemütliches Segeln, wieder halt einmal mit wind auf die Nase. Das bin ich ja schon gewöhnt, ist also nichts Besonderes mehr für mich.
Aber dann hat der Wind gedreht, ist von hinten gekommen und hat uns geschoben. Das war ja recht lustig, gewackelt hats halt gewaltig aber zum Aushalten. Und dann hat der wind nicht mehr aufgehört stärker zu werden. Mein Herrchen hat immer mehr Segelfläche weggenommen und trotzdem sind wir immer schneller geworden.
In der zweiten Nacht sind dann auch noch die Wellen in großen Brechern von hinten und manchmal auch von der Seite ins Cockpit – das ist der Platz in dem die Crew beim Segeln sitzt – eingestiegen.
Zweimal hats mich beim Schlafen erwischt und ich war bis auf die Haut Pudelwaschelnaß – brrrr. Gar nicht gut. 🙁
Dann habe ich mir gedacht . Gut dann gehe ich halt noch etwas höher und habe mich zum Mast vorgelegt. Denkste; kaum dort gemütlich gemacht haben mich die Brecher – das sind die hohen Wellen die über das Schiff kommen – von dort heruntergewaschen. Gottseidank war ich angehängt und die Selivra hat rundherum ein Sicherheitsnetz gespannt. Sonst hätte es mich sicher ins Meer gespült.
Mit hats dann gereicht. Hab mich in die Kabine meines Herrchens zurückgezogen und den ganzen tag verschlafen. Wenigstens war ich so trocken.
Beim Ankommen auf Lanzerote – das ist eine der Inseln von den Kanaren hats noch immer gepfiffen wie wild, aber ich habe meine ersten 600 Seemeilen auf dem Atlantik gut überstanden. 600 Seemeilen, das sind über 1000 km. Man ist das eine weite Strecke. J
Weil der Wind in den darauffolgenden Tagen auch nicht schwächer geworden ist, hat meine Mannschaft beschlossen die Insel mit dem Auto zu erkunden. Das war eine ganz tolle Idee. Ich bin viel gelaufen über Vulkangestein, Vulkansand – aber keine Wiesen.
Naja ständig möchte ich nicht hier sein. Auf der ganzen Insel gibt es kaum Wasser, aber die Leute sind extrem freundlich. Und auf einigen Nachbarschiffen leben auch Hunde. Da bin ich wenigstens nicht ganz alleine und wir können ein bisschen gemeinsam herumtollen. Obwohl die alle älter sind und nicht mehr so gern spielen. Ich hoffe das das bei mir nicht auch so wird. Ich spiele doch soooo gerne 🙂
Jetzt geht’s bald wieder los auf die nächste Insel – Gran Canaria – dort werden wir dann fast zwei Wochen bleiben und uns auf die große Reise über den Atlantk vorbereiten. Ich bin schon sehr, sehr gespannt.
Liebe Grüße
Euer Seehund Benny
P.S. bei uns ist es noch herrlich warm – ich schicke euch ein paar Sonnenstrahlen ins kalte Österreich