Martinique / St. Lucia April und Mai 2015
Ahoi Leute 🙂
Mein Herrchen hat ganz schön geschimpft mit mir. Was ich denn nicht für ein fauler Kerl wäre und so, schon wieder so lange keine Geschichte geschrieben, dabei habe ich doch viel erlebt.
Also ich habs mir zu Herzen genommen und werde versuchen die letzten Wochen mit euch zu teilen.
Ihr wisst ja dass wir mittlerweile wieder einmal auf der Insel Martinique sind. Ich glaube meine Crew will nur die kulinarischen Köstlichkeiten und das ungeheuerliche Warenangebot in den Supermärkten ausnützen.
Godi und Gedi (für nicht Eingeweihte Martina und Dietmar von der Maua Loa) waren auch hier und haben uns einen wunderschönen Empfang am Ankerplatz von Le Marin bereitet.
Natürlich habe wir wieder einmal gemeinsame Ausflüge gemacht und die Insel weiter erkundet. Der Sklavenweg, war so ein typisches Beispiel. Ein wunderschöner Wanderweg, naja Weg ist vielleicht übertrieben, man geht kilometerlang auf einer schmalen Steinmauer, eigentlich eine Wand eines Wasserkanals, der vom inneren der Insel an die Küste führt. Wäre nicht so schlimm wenn es nicht auf der einen Seite Wasser und danach steile Felswände gibt und auf der anderen Seite teilweise senkrecht in die Tiefe geht. Schwindelfrei sein ist da schon eine Voraussetzung. Ich tu mir da ja leicht, obwohl ich zugeben muss das auch ich zwei, dreimal ausgerutscht und in den Kanal geplumpst bin. Spannen wars dann nur für Gedi und Herrchen, als mir zwei Ziegen vor die Nase gekommen sind, ich voll drauf, hinterher, alle drei auf den Hinterhaxen umgedreht und in Richtung der beiden verblüfften Wandersleut gejagt. Rechts konnten sie nicht ausweichen – SENKRECHT hinunter – links STEIL bergauf. Die Grätsche der beiden über den Kanal war sehenswert, fast schon ein Spagat und ohne Hilfe von Godi und Frauchen würden die beiden wohl heut noch dort so herumhängen. 🙂 Mir hats Spaß gemacht, hab die Ziegen, Ziegen sein lassen du mich auch am Bild der beiden ergötzt.
Wenn man bedenkt zu welcher Zeit und mit welchen Hilfsmittel die armen Sklaven diesen Kanal errichten mussten, und wie viele dabei ihr Leben gelassen haben, geht man über diesen Weg schon sehr nachdenklich.
Wir haben dann auch noch Besuch bekommen, Tante Anita hat sich entschlossen das kühle Wetter in Österreich gegen die feuchte Hitze in Martinique zu tauschen. So sind wir auch wieder einmal zum Segeln gekommen, denn nach St. Lucia ist es ja nicht weit und ich durfte wieder auf meinem geliebte Sandstrand in der Rodney Bay herumtollen. Auch ein feiner Grillabend in einer kleinen Bucht in der Nähe der Marigot Bay und ein wunderschöner Ausflug über die Insel war am Programm. Die paar Tage auf St. Lucia sind wirklich wie im Flug vergangen und wir wieder unter vollen Segeln zurück nach Martinique. Der Wind war günstig – nicht nur für uns – sondern auch für den Vulkan im Norden der Insel. Endlich haben wir den Vulkan vollkommen wolkenfrei gesehen (das passiert nur zwei bis dreimal im Jahr, wenn der Wind günstig steht) und mussten natürlich hinauf. Ich kenn den Weg ja schon bis zum Grat aber eben nur im Nebel. Für Frauchen und Anita sind wir etwas zu schnell bergauf gekraxelt, die haben dann w.o. gegeben und sind umgedreht. Aufgrund der tollen Wetterlage waren aber hunderte Menschen unterwegs, sodass auch wir nicht bis ganz hinauf sind und unsere Mädels bald wie reingeholt haben. Trotzdem war’s wunderschön und anstrengend. Beim letzten Mal gab’s am Weg genug Wasser, diesmal leider nicht, es ist ja doch schon Trockenzeit und ich muss zugeben ich war ganz schön geschafft.
Dafür hat Tante Anita gaaanz viel mit mir gekuschelt – mhhhhhh das war fein 🙂
Ach ja die Geburtstagsfeier meines Herrchens war ja auch, phu ist der vielleicht alt geworden J
Zurück in Le Marin haben wir dann noch die Crew der Telefin kennengelernt, mit einer gaaaanz entzückenden jungen Hundedame – Aarina. So süß, aber doch ein bisschen zu klein für mich 😉 obwohl gefallen tät sie mir schon. Aber zwei Kilo Lebendgewicht geht hat doch nicht. Ich freu mich schon, wenn wir sie in Grenada wiedersehen.
Tja das wars eigentlich im Großen und Ganzen. Im Augenblick habe ich mit meinem Herrchen wieder einen Männerhaushalt, da uns alle weiblichen Wesen – außer unserer braven Selivra – verlassen haben 😉
War schon eine Umstellung für mich, jetzt hab ich nur mehr den alten Knacker zum Kuscheln und Kraulen. Aber solange er mir die Futterschüssel hinstellt, bin ich recht zufrieden mit ihm.
Euer Seehund Benny
P.S.
Ich werde mich bei der Nase nehmen und in Zukunft wieder mehr du öfters schreiben, ein Vorsatz halt. Drückt mir die Daumen das er hält 😉