2013-12-09, 21.00
Hallo Welt!
Heute morgen 3.00 Uhr früh, die See ist spiegelglatt, die Luft diesig und die Sicht eingeschränkt. Noch lässt uns der Wind im Stich und ich sitze am Ruder begleitet vom gleichmäßigen Motorengeräusch unserer Selivra. Ein regelmäßiger Rundumblick stellt sicher, dass es zu keinem unerwarteten Zusammentreffen mit japanischen Fischern kommt und ein wenig kämpft man/frau mit schwer werdenden Augenlidern.
Zum Glück teile ich aber seit mittlerweile 2 Wochen meine Wache mit Frank und so passierte es auch diese Nacht, dass plötzlich aus dem Niedergang der Duft von frischgebackenem Brot und – man glaubt es kaum – auch Kuchen mit Schokostreusel die Lebensgeister wieder weckt und in Vorfreude auf ein ausgiebiges Frühstück die Nachtstunden wieder kürzer werden.
Der Vormittag verläuft noch ruhig, der Wind neckt uns, pustet mal etwas kräftiger lässt aber ein Segelsetzen noch nicht zu. Wir nutzen die Stunden um in der Kombüse klar Schiff zu machen und unsere Dieselvorräte in den Tank zu transferieren – trotz unserem geschäftigen Treiben, lässt sich ein schlafender Orca von uns nicht stören und passiert gemächlich unser Boot während die Fotoapparate mal wieder heiß laufen. In den heißen Mittagsstunden ist der begehrteste Platz am Heck, Füße im Atlantik und drei Kübel Wasser über den Kopf.
Der Nachmittag bricht an und endlich wird unser Warten belohnt – Wir setzen „volle Wäsche“ (inkl. Kutter) und unser Motor kann sich endlich wieder erholen. Wir bereiten uns bereits geistig auf unser Baracuda-Essen Teil 2 vor als wir plötzlich am Horizont unsere ersten Squalls auf dieser Reise entdecken. Jetzt geht es schnell – es wird gerefft und schon setzen die ersten Regentropfen ein – oh wow! Es ist unglaublich – die erste Süßwasserdusche nach 2 Wochen!!!! Charly steuert die Selivra sicher durch und kaum sind die Squalls passiert setzt wieder ein lauer, stetiger Wind ein.
Ein Tag auf der Selivra vergeht wie im Flug – jetzt ist es bereits nach 21.00 Uhr und Frank steht bereits am Ruder. Diese Nacht beginnt für uns aber mit 7-8 Knoten Speed und verspricht wirklich tolle Segelstunden – ob es dabei bleibt? Das berichten wir morgen!
Ich gehe jetzt mal und löse Frank ab…
Schöne Träume Euch allen, wo immer ihr euch gerade befindet! Dagi, The First Mate & Crew der Selivra