2013-11-25, 1500
Whow what a start ….
A grandiose scenery at the Marina, the music, people on the quay and more than 200 vessels going through the gate to the start line. First sun, than much more wind as expected and rain. The start under the eyes of the Spanish Royal Marine was very exiting. The first 24 hours are behind us, the vessel and the crew worked very well and we looking optimistically forward.
Und jetzt in unserer Muttersprache :
Whow was für ein Start …
Aber alles der Reihe nach – es war eine für uns Newcomer, First Mate Mrs Dagi, Charly, Frank und Gunther, und die „alten Hasen“ Hans-Peter (oder HP der Skipper) und sein persönlicher vierbeiniger Leichtmatrose Benni, schon einmalige Situation! Wann wird man schon von mehreren Musikkapellen mit kanarischen Klängen und vielen hundert Zuschauern auf den Kaimauern bei der Ausfahrt aus dem Hafen verabschiedet ? Ein tolles Gefühl, wenn sich vor dieser Kulisse mehr als 200 Schiffe durch die schmale Einfahrt der Hafenmole zwängen.
Und dann drei Wochen kein Land unter den Füßen, die Alltagssorgen an der Kaimauer zurücklassen und sich den Launen des Meeres und des Wetters aussetzen.
Aber jetzt geht es los – herrlichstes Wetter, Wind mit 15 kts aus NE lassen uns zu einer herausfordernden taktischen Variante greifen – es soll unter Wingaker (ein besonderer Spinnaker) über die Startlinie Richtung SE gehen. Also ohne Segel unter Motor bis 5 Minuten vor dem Start in der Box dümpeln und dann blitzartig den Wingaker an der Stb Seite hochgezogen und ab durch’s Feld – so der Plan, denn ein 2700 Meilen Rennen gewinnt man bekanntlich am Start.
Nun ist Theorie und Praxis nicht immer das gleiche. Natürlich könnte man alles auf das Wetter schieben, denn während wir dem Start um 1300 UTC entgegenfiebern, steigert sich der Wind kontinuierlich auf 30 kts und eine nette Regenfront nähert sich unaufhaltsam und ganz im Innersten hört man doch die Frage „wäre konservativ nicht doch …“. Aber fast beim Startschuss war der Wingaker oben 😉 und wir in Fahrt …
Unser Freund Lothar, der eigentliche Wingaker Spezialist hat uns von Land zugesehen und am Telefon nur gemeint „Wos habt’s denn do auffiahrt, des hot jo fürchterlich ausgschaut …) und dann folgten noch zehn Minuten Fehleranalyse.
Auch nach Überqueren der Startlinie war es spannend, Kurse unter Spi und normaler Besegelung sind doch etwas verschieden und so haben wir von manch anderen Skipper das Weiße in den angstvergrößerten Augen gesehen. Irgendwie hat das bei unserer First Mate einen so bleibenden Eindruck hinterlassen, dass anfangs die Nahrungsaufnahme verweigert wurde. Aber alles ist gut gegangen !
Waschelnass und unter Genua ging’s dann Ri SE und die nächste Herausforderung ist da – die Wetterprognose zeigt viele Windlöcher, die von W auf uns zu kommen. Weil wir ja ein taktisches Rennen fahren, kommt unser nächster Schachzug, den Lothar folgend kommentiert „… alle fahren nach Süden und wo fahrt’s ihr hin ?!?!?1?“ (frei nach Asterix – die spinnen, die Römer).
Nach einem intensiven Studium der Wetterkarten, der Grib-Files entschließen wir uns eher Richtung SE und dann langsam nach SW entlang der Afrikanischen Küsten (Respektabstand 50nm) auf die Kap Verden zuzusegeln um den Windlöchern nördlich des 18 Breitengrades auszuweichen.
Gesagt getan, HP kocht, die Mannschaft geht auf Wache und eine relativ ruhige Nacht mit einer ordentlichen Dünung, die uns anschiebt, und einem raumen Wind geht’s in einer meist sternenklaren Nacht zügig Richtung Süden. Am Vormittag lässt der Wind leider nach und dreht, dafür gesellt sich eine große Delphinschule zu uns. Momentan warten wir laut Wetterbericht auf stärkeren Wind – die mittägliche SSB-Funkrunde hat gezeigt, dass einige auch unsere Route gewählt haben und viele andere im Wind- und Schlechtwetterloch südlich von Gran Canaria stecken.
So ist der erste Tag und die erste Nacht auf See gut vorbeigegangen, die Moral ist hervorragend und wir freuen uns auf den heutigen Manöverschluck – Gu & Selivra