Endlich los von Gibraltar waren die ersten Stunden für meine Crew mühsam. Wind und Welle gegen an. Aber dann……
Liebe Grüße von „G. aus S“. an den Herrn GRIB. Aus den vorhergesagten fünf bis sechs Beaufort sind im Laufe der ersten Nacht 10 geworden und dann auch so geblieben. Gottseidank so ziemlich von achtern, also wars nicht ganz so schlimm. Die Brecher in der zweiten Nacht haben meinen Leichtmatrosen trotzdem ganz schön verschreckt und ein paarmal ziemlich durchfeuchtet.
Unter gereffter Genua bzw später nur mehr mit gesetztem Kuttersegel sind wir in rasanter Fahrt gegen Süden gedonnert.
Wenn man bedenkt dass die beiden Crewmitglieder derartig Bedingungen zum ersten Mal erlebt haben, haben sie sich mehr als tapfer geschlagen.
Mit Spitzen von über 10,5 ktn FüG sind wir am Dienstagmittag in Porto Calero auf Lanzerote angekommen. Immerhin noch bei über 8 Windstärken. Einer Marina die traumhafter nicht sein könnte. Alle Kroaten, Italiener etc können sich ein Bespiel nehmen wie man Marinas baut. Hier zahlen wir gerne die 30 € pro Nacht. Das Ganze wird nur noch getoppt von der Marina Rubicon ein bisschen weiter im Süden. Disneyland pur. Echt stark und sehenswert. Wer ist schon vom Marinero mit Handschlag freundlich begrüßt worden. Mit Grausen denken wir zurück an die vielen Marinas im Mittelmeer, wenn man hier sein kann.
Nur die Einkaufswut diverser Anfälliger muss man hier irgendwie bremsen 🙂 Das kulinarische Angebot sucht seinesgleichen. Ich bin fest davon überzeugt da mein Crew ihren Gewichtsverlust der letzten Tage hier spielend wieder aufholt.
In beiden Marin liegen haufenweise Langfahrtsegler die sich auf die Überfahrt über den Atlantik vorbereiten. Einige davon auch mit Hunden, sodaß mein Leichtmatrose hier einigen Anschluss gefunden hat. Obwohl die meisten schon älter sind und nicht so spielwütig sind wie er.
Das Wohlfühlerlebnis ist so groß und die Windverhältnisse so ungut das die Crew entscheidet die nächsten Tage hier zu verbringen und Lanzerote sowie die Nachbarinsel Fuertoventura mit dem Leihwagen zu erkunden.
Traumhafte kleine Restaurants abseits vom Touristenstrom mit herrlichem Fisch, Tapas und Wein versüßen der Crew den Aufenthalt.
Einzig die Nachricht das Alubat, meine Bauwerft unter Zwangsverwaltung steht drückt ein bisschen die Stimmung meines Skippers, da die erforderlichen Ersatzteile nicht in Las Palmas ankommen werden. Vorallem der gebrochene Bolzen zwischen Autopilot und Ruderquadrant machen ihm ein bisschen Sorge.
Aber bis Las Palmas haben wir noch ein paar Tage und bleiben optimistisch.
Die Crew hat die rasante Überfahrt perfekt überstanden und gibt sich entsprechend relaxed.
Am Sonntag geht’s weiter nach Las Palmas wo wir wieder einmal zu früh ankommen werden. Ich fühle mich wohl in meiner Haut und weiß wofür ich gebaut worden bin.
Bis bald
Eure Selivra